Studentenwettbewerb

Im Frühjahr 2021 wurden die Pläne zur Auslobung eines Studentenwettbewerbs zum Quartier Südwest konkret: Es fanden Vorgespräche, Ortsbegehungen und reger Austausch von Aufgabenbeschreibungen zwischen Prof. Dorothea Voitländer von der FH WS und Frau Michaela Meyer von der Joseph-Stiftung statt. Im März wurden die Planunterlagen und eine Aufgabenstellung für die Architekturstudenten im 8. Semester für Ihre Bachelorarbeit zusammengestellt. Die weitere Betreuung der Arbeiten übernahm Prof. Stefan Niese.

In einem ersten Vertiefungsentwurf setzten sich die Studierenden zunächst mit den städtebaulichen Gegebenheiten auseinander und begründeten aus dieser Vorarbeit die Auswahl des Bestandsgebietes das sie in der anschließenden Bachelorarbeit bearbeiten wollten. In dieser Phase wurden den Studentinnen und Studenten durch Andreas F. Heipp, Vorstand der Joseph-Stiftung, verschiedene Impulse und Perspektiven der wohnungswirtschaftlichen Sicht gegeben und Prof. Elisabeth Endres von der Uni Braunschweig konnte in einem Gastvortrag energetische Aspekte darstellen.

Insgesamt 23 Bachelorarbeiten wurden zu diesem Wettbewerb erstellt, Anfang Juli 2021 wählten die betreuenden Professoren zehn Arbeiten für die 2. Runde des Wettbewerbs aus. Die Arbeiten wurden erstellt von Sven Brauckmann, Lara Berger, Moritz Böhm, Julia Böhner, Jessica Casagranda, Lisa-Marie Guntau, Lea Höfling, Pierre Ignao, Ceylin Meric und Moritz Salzmann.

Diese zehn Absolventinnen und Absolventen stellten im Juli 2021 ihre jeweiligen Bachelorarbeiten den interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Joseph-Stiftung in einer hybriden Veranstaltung vor. Ende August 2021 kam das interne Preisgericht der Joseph-Stiftung zusammen, um die ausgewählten zehn Wettbewerbsbeiträge zu diskutieren und die Preisträger zu ermitteln. Die studentischen Entwürfe sollen zu mindestens in Teilen in die Ausschreibung des städtebaulichen Wettbewerbs einfließen.

Die Broschüre des Studentenwettbewerbs bündelt alle Ergebnisse und beschreibt den Ablauf des Wettbewerbs

Juryauswahl der studentischen Arbeiten in der Joseph-Stiftung

Juryauswahl der studentischen Arbeiten in der Joseph-Stiftung

1 Preis: Lisa Marie Guntau

Lisa-Marie Guntau

``Ich wollte ein nachhaltiges Sanierungskonzept schaffen, mit dem man so viele Bestandsbauten wie nur möglich sanieren kann, ohne dass dabei graue Energie verschwendet wird und die Wohnqualität zunimmt. Dieses Konzept lässt sich am Babenbergerring in Bamberg sehr gut anwenden.``

2. Preis: Sven Brauckmann

Sven Brauckmann

``Mein Ziel war die Entwicklung einer allgemeingültigen Sanierungs- und Erweiterungsstrategie zur Belebung und Revitalisierung für 70er Jahre Großtafelbau- Quartiere und das Aufzeigen des Nachhaltigkeitspotentials solcher Quartiere.``

3. Preis: Pierre-Manuel Ignao

Pierre-Manuel Ignao

``Bei diesem Projekt waren mir folgende Punkte sehr wichtig: Revitalisierung: Neuplanung der öffentlichen Räume Lesbarkeit: Setzung von Hochpunkten Erhalt: der Gebäudestruktur und Fügung einer additiven modularen Architektur. Flexibilität: der Grundrisse durch die neue Laubengangerschließung. Kommunikation fördern zwischen öffentlichem und privatem Raum durch einen Laubengang.``

Anerkennungspreis: Jessica Casagranda

Jessica Casagranda

``Mir war bei diesem Projekt besonders wichtig, dass aus dem reinen Wohnviertel durch überschaubare und kostenreduzierte Eingriffe ein vielseitiges Quartier entsteht, welches vor allem auf die Bedürfnisse der heutigen Zeit reagiert. Stichworte: Nachverdichtung, Nachhaltigkeit, produktive Stadt, alternative Wohnkonzepte.“

Weitere Wettbewerbsbeiträge

Lara Berger

``Mir war besonders wichtig, dass viel vom Bestand erhalten wird und dieser noch spürbar ist. Jedoch wird im Gebiet durch das neue Konzept wesentlich mehr Lebensqualität geschaffen.``

Moritz Böhm

``Eine individualisierte Gesellschaft fordert neue Lösungen im Wohnungsbau. Deshalb war mir bei diesem Projekt besonders wichtig, dass mehr bezahlbarer Wohnraum mit hoher Flexibilität zur Entfaltung der Bewohner entsteht. Elementar war zudem, die Erhaltung der vorhandenen Bausubstand und deren Ablesbarkeit.“

Julia Böhner

``Flächen sparen ist das Ziel, Nachverdichten heißt das Zauberwort. Der Schwerpunkt meiner Bachelorarbeit lag darin, den Bestand weitestgehend zu erhalten und neuen Wohnraum durch Aufstockung der Bestandsgebäude zu schaffen damit aber gleichzeitig ein möglichst wirtschaftliches, nachhaltiges und realistisches Projekt zu erarbeiten.“

Lea Höfing

„Mir war bei diesem Projekt besonders wichtig, die Qualitäten und das Potential des Standortes voll auszuschöpfen. Um das Quartier Südwest völlig neu zu denken, habe ich mich von der bestehenden Bebauung frei gemacht. So stellt mein Beitrag zur Überplanung des 70er-Jahre Wohnquartiers in Bamberg ein eigenständiges neues Konzept zum zukünftigen gemeinschaftlichen Leben in Wohnclustern, welche sich um Innenhöfe gruppieren, dar.“

Ceylin Meriç

``Die großen Bestandsgrundrisse wurden reduziert und die Wohnflächen neu verteilt, um ein effektiveres Wohnen zu schaffen. Zum Weiterführen des Loggia-Prinzips, wurden die alten Fassaden durch neue transparente Kopffassaden ersetzt. Um einen neuen Charakter im unbenutzten Innenhof zu schaffen, wurde dieser mit geschwungenen Vorgärten begrünt. Zudem wurden neue gemeinsame Dachgärten geschaffen.``

Moritz Salzmann

``In meinem Beitrag zum Quartier SüdWest war die Nachhaltigkeit zentrales Thema. Themen wie die Nachverdichtung in der Stadt, die Flächenreduktion von Individualfläche und dadurch die Förderung von Gemeinschaftsflächen, spielten im Konzept eine Rolle. Nachhaltige, einfache aber ästhetische Materialien lassen schöne Wohnungen entstehen, in denen man gerne wohnt. Die Wirtschaftlichkeit sollte dabei nicht ganz außer Acht gelassen werden.“
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