Veränderung der Bewohnerstruktur
In den 1990er-Jahren fand durch vermehrten Zuzug ein Wechsel in der Bewohnerstruktur statt, der heute durch die demografische Entwicklung einen neuen Schub erhält. Auch in den umliegenden Einfamilienhäusern findet seit einigen Jahren im gesamten Stadtteil ein Generationenwechsel statt.
In den 2000er-Jahren wurden in den Randbereichen des Stadtteils weitere Neubaugebiete erschlossen und verstetigten die Entwicklung zu einem reinen Wohn-Stadtteil. Im Übergang des Stadtteils zum Stadtgebiet entstand in dieser Zeit auch ein Nahversorgungszentrum an der Würzburger Straße. Das umfangreiche Angebot der dort angesiedelten Lebensmittel-, Drogerie- und Getränkemärkte zog die Kaufkraft aus dem Stadtteil an. In der Folge konnten die kleinen Nahversorgungseinheiten in der Quartiersmitte nicht mehr wirtschaftlich agieren und schlossen ihre Geschäfte in den 2010er-Jahren.
Aktuelle Lage im Quartier
Im Verlauf der letzten 20 Jahren hat die Joseph-Stiftung die abseits im Norden gelegenen Gebäudeeinheiten des Quartiers verkauft, sodass sich heute noch 285 Wohneinheiten, 3 Tiefgaragen (und ein Parkdeck) und die Gewerbeeinheiten des Zentrums im Besitz der Joseph-Stiftung befinden. 2001 wurden die zwei südlich gelegenen Blöcke der Salierstr. mit insgesamt 73 Wohneinheiten umfangreich energetisch modernisiert. Deren Mietpreisbindung wurde entsprechend verlängert.
Gute Voraussetzung und Herausforderungen
Seit Ende 2020 ist die Bindung der sozialen Wohnraumförderung für die verbleibenden Wohnungen ausgelaufen. Die Instandhaltung bezog sich meist auf die Wohnungen, Dächer, Außenanlagen und Heizungen. Es wurden inzwischen alle Holz-Verbundfenster gegen Kunststofffenster getauscht. Die Gebäude und die Außenanlagen des Quartiers bedürfen mit einem Alter von rund 50 Jahren einer grundlegenden Erneuerung. Die bestehenden Strukturen bieten dabei eine gute Grundlage, wie beispielsweise:
- Nähe und Erreichbarkeit zur Innenstadt Bambergs
- Verkehrsberuhigte Bereiche im Innenbereich
- Funktionale Grundrisse
- Mehrwert-Funktionen in den Außenanlagen
- Lebendige Gebäudestrukturen
Andererseits sind auch Herausforderungen zu bewältigen, wie beispielsweise:
- fehlende Barrierefreiheit in den Gebäuden
- Asbesthaltige Baustoffe
- Komplizierte Bauteilanschlüsse
Nachbarschaftliche Strukturen
Insbesondere die zentrale Lage dieses großen Mietwohnbestandes in einem durch Einfamilienhäuser im Eigentum geprägten Stadtteil bedarf einer besonderen Auseinandersetzung mit den Bewohnern und der Nachbarschaft, den baulichen Gegebenheiten und den wirtschaftlich umsetzbaren Möglichkeiten.
Eine erste -und durch die Joseph-Stiftung unbeeinflusste- Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten im Quartier sollten Studenten der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, Fakultät Architektur (FH-WS) erarbeiten. Ihre Fragen und Erkenntnisse bieten die Gelegenheit, den Blick auf die nächsten Schritte für alle zukünftigen Beteiligten zu weiten. Hier geht es zu den Ergebnissen des Studentenwettbewerbs.